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Wieder künstlerisches Leben in Druxberges alter Schule

Druxberge, den 17. 10. 2022
Es zieht wieder Kunst ein in Druxberges „Kleine Galerie“. In erster Linie dient der alte Schulraum derzeit als Tanzstudio. Ab und an aber beherbergt er auch eine Ausstellung, wie es der Kunst- und Kulturverein bis 2019 hier praktiziert hat. So auch in den kommenden Herbstferien.

 

Vor gut drei Jahren endete in der ehemaligen Druxberger Schule eine Ära – die des Kunst- und Kulturvereins „Kleine Galerie“. Im September 2019 hatte der Verein seine letzte von über 80 Ausstellungen seit 1996 geschlossen und sich drei Wochen später aufgelöst. Ein personeller Umbruch war nicht mehr gelungen. Im Grunde sei die Vereinsführung mittlerweile ebenso überaltert gewesen, wie die Räumlichkeiten, die einer Sanierung bedürften, merkte Beate Schmidt als letzte Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins seinerzeit zu den Gründen der Auflösung an.

Doch Schmidt stimmte den Abschied damals auch mit hoffnungsfrohen Tönen an: „Das, was ist, muss irgendwann vergehen – und vielleicht wird bald schon wieder etwas Neues in Gang gesetzt, etwas Anderes, aber Ähnliches.“ Damit sollte sie Recht behalten, denn inzwischen ist genau das passiert. Es wurde etwas Neues in Gang gesetzt, etwas Anderes, aber Ähnliches.

Verantwortlich dafür ist die Druxbergerin Denitza Brüser, die sowohl den alten Schul- und Ausstellungsraum als auch die Wohnung darüber bezogen hat und hier ihr zuvor in der Kirchstraße beheimatetes Tanzatelier betreibt. „Ich bin jetzt schon seit gut einem Jahr hier drin“, sagt Brüser. Es habe sich alles recht „glücklich gefügt.“ Die Heizungsprobleme, die dem Kunst- und Kulturverein immer mehr zu schaffen gemacht hatten, seien mit der Gemeinde geregelt worden.

 

Irgendwie weiterführen, was durch Frau Spieß begonnen wurde

Denitza Brüser

 

Der Vorgeschichte des Hauses kennt Denitza Brüser sehr gut und ist sich somit auch des in gewisser Weise kulturellen Erbes der Kleinen Galerie bewusst: „Ich habe ja zuletzt auch selbst im Verein mitgewirkt. Jetzt gibt es ihn nicht mehr, aber es ist eine neue Struktur vorhanden. Für mich und uns ist es wichtig, dass Leben im Haus ist und wir irgendwie weiterführen, was durch Frau Spieß vor so vielen Jahren begonnen wurde.“ Die Druxberger Lehrerin und Künstlerin Annelotte Spieß († 2013) hatte die Kleine Galerie bereits 1980 ins Leben gerufen.

Zweimal pro Woche finden im alten Schulraum Tanzkurse für Kinder und Erwachsene statt. In den Herbstferien wird das Kursangebot ruhen – und das hat auch einen ganz pragmatischen Grund: Vom 22. Oktober bis 6. November fungiert die Kleine Galerie auch wieder als eine solche; gibt es Kunst zu sehen und zu kaufen.

 

Aquarelle und Keramik für zwei Wochen

Die Oschersleber Freizeitkünstlerinnen Gertud Mosch (Aquarellmalerei) und Ute Neuleuf (handgetöpferte Keramik) stellen eine Auswahl ihrer Werke aus. „Das Ganze steht unter dem Titel 'Hobbys aus Leidenschaft – Jahreszeiten in Bild und Ton'", erklärt Ute Neuleuf. „Diese Idee entstand schon vor einigen Jahren, und endlich wurde ein geeigneter Raum und Ort gefunden, diese Idee zu verwirklichen. Es ist zwar nun eine Tanzschule, aber eine Galerie sollte es außerdem bleiben, und so bot uns Denitza an, unsere Leidenschaften dort zu präsentieren.

Für Neuleuf hat es mit dem Titel „Jahreszeiten in Bild und Ton“ noch eine andere Bewandtnis. Sie blickt in dieser Ausstellung auf 44 Jahre ihres Töpferhobbys und damit auf einen Werdegang zurück, dessen Entwicklung sie selbst überrascht hat. Die Aufregung vor der Eröffnung ist deshalb spürbar groß.

„Was uns sehr wichtig ist“, versetzt Ute Neuleuf außerdem, „die Ausstellung dient auch einem Benefizzweck. Sie wird einmalig sein und soll einen würdigen Abschluss erhalten, indem eine getöpferte Friedenstaube für versteigert wird.“ Der Erlös sei für den Magdeburger Förderverein krebskranker Kinder bestimmt. Das Anfangsgebot liegt bei 90 Euro. Vernissage: Sonnabend, 22. Oktober, 11 Uhr, Kleine Galerie Druxberge (Schulstraße 2).

 

Text: Ronny Schoof - Volkssstimme

 

 

 

Bild zur Meldung: Denitza Brüser ist nun in der "Kleinen Galerie" eingemietet und betreibt in Druxberges alter Schule ein Tanzatelier. Am Sonnabend wird hier eine Kunstausstellung wie zu Zeiten des 2019 aufgelösten Kunst- und Kulturvereins eröffnet. Foto: Ronny Schoof