Freie Grundschule in Eilsleben ist jetzt endlich eine "runde" Sache
Gemeinde übergibt Rote Schule an das Bildungszentrum Ostharz / Neuer Name: „Globus" - Das Projekt Grundschule in Eilsleben ist nun auch offiziell eine buchstäblich runde Sache. Bürgermeister Manfred Jordan übergab die Räumlichkeiten der Roten Schule gestern Vormittag an das Bildungszentrum Ostharz (BZG), das die Grundschule als freier Träger unter dem Namen „Globus" betreibt.
Einen holprigen Weg habe man beschreiten müssen, legte BZG-Geschäftsführer Jochen Collwitz in seiner Rede dar. Ins Stolpern sei man trotz diverser Hürden aber letztlich nie gekommen, weil man die eigenen Hausaufgaben gewissenhaft erledigt habe. „Wie immer bei einer solchen Sache, liegt am Anfang ein ganzer Berg Arbeit an, und wir waren zunächst auch nicht ganz sicher, ober wir die Hemmnisse und Hindernisse bewältigen können. Heute jedoch weihen wir die Arbeit des vergangenen Jahres ein", sagte Collwitz. Gleich mehrere Baustellen mussten im Laufe des Jahres beackert werden: die Genehmigungsprozedur, Überzeugungsarbeit bei den Eltern oder auch die Sanierung der Klassenräume. Höchste Priorität aber hatte das Konzept, nach dem die Schule funktionieren soll. Jochen Collwitz dazu: „Das war das Entscheidende. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Bildungs- und Ausbildungswesen waren wir uns auch im Klaren über die Anforderungen." Die Eilsleber Gemeindeverantwortlichen und später auch genügend Eltern für die Einschulung einer ersten Klasse zeigten sich von dem vorgelegten Konzept, das einer naturwissenschaftlichen Leitlinie folgt, überzeugt. Dennoch war für alle Beteiligten langes Warten angesagt, bis das Kultusministerium des Landes die Zustimmung für den Schulbetrieb unter freier Trägerschaft erteilte. Das geschah am 31. Mai auf den allerletzten Drücker. „Da sind uns die Feldsteine der Börde und der Harzer Brocken vom Herzen gefallen. Denn das Zeitfenster wurde ja immer kleiner und der Gegenwind bestimmten Interessengruppen immer größer", sprach Jochen Collwitz auch klare Worte in Richtung jener, die einen Grundschulstandort Eilsleben in dieser Form nicht unbedingt befürworten. Collwitz betonte zudem: „Wir glauben, wir sind einen Weg gegangen, der Eltern und Kindern nützt." Auch Landrat Thomas Webel wohnte der Schuleinweihung bei und hatte zu diesem Thema Deutliches zu sagen: „Freie und private Schulen sind keine Konkurrenz zu den staatlichen Einrichtungen, sondern eine vom Gesetzgeber gewollte Ergänzung. Ich wünsche mir, dass viele Schüler hier zufriedenstellend ausgebildet werden. Und gerade im naturwissenschaftlichen Bereich haben wir ja großen Nachholbedarf." Bürgermeister Manfred Jordan zeichnete in seiner Rede noch einmal das stete Auf und Ab des Schulstandortes Eilsleben nach und endete bei zwei Feststellungen. Zum einen sei es eine Aufwertung für die Kommune, „dass in Eilsleben wieder von der ersten bis zur zehnten Klasse die Schule besucht werden kann." Zum anderen erinnerte er an die vom Ummendorfer Gemeinderat abgelehnte Kooperation zwischen beiden Orten: „Aus heutiger Sicht war das eine gute Entscheidung", stichelte Jordan.
Foto: Rundgang durch die neu gestalteten Räume: Lehrerin Susanne Brothuhn, Bürgermeister Manfred Jordan und Landrat Thomas Webel (re.)
Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme
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