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Bearbeitung schon teurer als Beseitigung

Eilsleben, den 25. 03. 2017

Der üble Zustand des Gleisüberbleibsels zwischen Siegersleben und Eilsleben lässt die Gemeindevertreter allmählich verzweifeln.

 

„Wir kämpfen gegen Windmühlen“, sagt Eilslebens Bauausschussvorsitzender Gunter Czyrnik. „Kilometerweit sind auf etlichen Straßen Winterrisse repariert worden. Im Fall Siegerslebener Straße aber nagt nur der Zahn der Zeit.“ Über Winter habe sich der Zustand des Bahnübergangs – ein nur noch etwa zehn Meter langes Reststück des längst rückgebauten Abschnitts der einstigen Bahnlinie Eilsleben-Blumenberg – wieder erheblich verschlechtert, hat Czyrnik festgestellt: „Risse, bröckelnde Platten, und es haben sich schon wieder messerscharfe Metallkanten gebildet – im Grunde dasselbe Bild wie vor einem Jahr.“

Im März 2016 hatten Czyrnik und weitere Gemeinderäte die Situation öffentlich angeprangert, woraufhin etwas Bewegung in die Sache kam. Über drei Jahre hatte die Gemeinde da schon den Rückbau oder zumindest eine Instandsetzung angemahnt – vergeblich. Das Anliegen verlor sich in Zuständigkeits- und Prüfgeschiebe.

Rückbau war in Aussicht gestellt

Pächter der alten Bahnlinie ist die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) mit Sitz in Berlin. Sie hatte im April auch die Beseitigung eines gefährlich verbogenen Winkeleisens an der Einfassung einer Tragplatte veranlasst und sogar einen Rückbau in Absprache mit dem Straßenbaulastträger (die Landesstraßenbaubehörde, LSBB) in Aussicht gestellt, „obwohl sich der Bahnübergang in seiner Grundsubstanz aus unserer Sicht noch in einem vertretbaren Zustand befindet“.

Zuoberst ist jedoch nicht der Pächter, sondern der Eigentümer für die Verkehrssicherungspflicht zuständig, in diesem Fall die Deutsche Bahn AG. Das haben sowohl das Landesverkehrsministerium als auch der vom Landkreis Börde hinzugezogene Landesbeauftragte für Eisenbahnaufsicht klargestellt. Die Bahn selbst hatte in ihrer einzigen Stellungnahme zum Thema gegenüber Volksstimme auf die DRE verwiesen, welche „die Verpflichtungen von der DB Netz AG übernommen“ habe.

Kostenaufwand wächst weiter

Aus einer Mitteilung der Eisenbahnaufsicht an den Landkreis vom April geht hervor, dass der Bahnübergang „nach Abschluss einer Kreuzungsvereinbarung rückgebaut wird.“ Es wird auch schon ein beauftragtes Unternehmen benannt. Ob diese Vereinbarung mittlerweile besiegelt wurde, ist unklar. „Der Kostenaufwand für die Bearbeitung überschreitet inzwischen die eigentlichen Kosten für die Beseitigung der Mängel bei weitem“, spottet Gunter Czyrnik dazu.

 

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Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

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