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Arbeitseinsatz mit Fingerspitzengefühl

Eilsleben, den 21. 09. 2016

Vom ältesten Gemäuer Eilslebens ist jetzt mehr Bausubstanz zu sehen. Männer des Heimatvereins haben die Grundmauern weiter freigelegt.

 

Als Manfred Huhn am Freitagnachmittag seinen Bagger auf das Gelände an der Bärburg lenkt, sieht es hier noch ziemlich trostlos aus, obwohl die Eilsleber Firma Ruppert schon einmal eine Grundräumung vorgenommen hatte. Aber das Unkraut wächst kniehoch um eine große Grube, in der unter einer wetterschützenden Folie Mauerreste verborgen sind. Es ist die älteste Mauer von Eilsleben.

1206 wird sie erstmals erwähnt, sogar als Schloss oder Castrum. Man sieht das den Resten des runden Wohnturmes aus Sand- und Kalkstein heute nicht mehr an, aber ihre historische Bedeutung für Eilsleben ist so erheblich, dass Hobbyarchäologe und Denkmalschützer Günter Wagener, Vorsitzender des Heimatvereins, bereits vor einiger Zeit Experten hierher bat und gleichzeitig eine Aktion ins Leben rief, um die vom Erdreich bedeckten Überreste auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Denkmalschützer des Landesamtes wollten einer Offenlegung der Turmmauer jedoch nur zustimmen, wenn das Ganze überdacht würde. Um das finanzieren zu können, rief der Heimatverein zu einer Spendenaktion auf. „Bis heute sind dabei rund 7000 Euro zusammengekommen“, berichtet Günter Wagener, „und mit den 4000 Euro von der Gemeinde können wir jetzt weiter an der Überdachung arbeiten, die noch in diesem Jahr vorgenommen werden soll.“

Während Wagener an der Bärburg über den aktuellen Stand der Finanzen informiert, wechselt Baggerführer Huhn die breite Schaufel gegen eine schmale aus. Genauso vorsichtig wie Günther Lippner, Hendrik Conradi, Gunter Czyrnik und Michael Nolte mit ihren Schippen und Spaten entfernt der Bagger das Erdreich entlang der Mauer. Der Einsatz der schweren Technik war durch die kostenlose Bereitstellung der Firma Dieter Marx aus Klein Twülpstedt im Kreis Helmstedt möglich geworden.

Am Sonnabend ging es weiter. Freiwillige Helfer wie Holger Conradi und Andreas Jolk verstärkten das Team noch, das von Giesela Lubomierski und Helferinnen versorgt wurde. Günter Wageners wachsames Auge verfolgte die Arbeiten und passte auf, dass eventuelle Funde nicht übersehen würden.

Der Baggerführer ging sehr umsichtig vor, kein Stein wurde beschädigt, das Gelände um die Burg herum nahm Form an, erste Steine für eine künftige Trockenmauer wurden verlegt. Alle Beteiligten waren begeistert von seiner präzisen Arbeit und dem vorsichtigen Einsatz des schweren Geräts.

Wie schon in der Vergangenheit wollen Schüler der Eilsleber Gemeinschaftsschule im Rahmen des Geschichtsunterrichtes mit Pinsel und Maurerkelle weiter an den vier Meter dicken Grundmauern tätig werden. Und damit künftig der interessierte Besucher die historische Einordnung der Bärburg vornehmen kann, soll es eine Informationstafel geben. Unter anderem wird man dann etwas über die Beziehungen von Grafen oder Bischöfen aus Sommerschenburg, Halberstadt oder Magdeburg zur Burg Eilsleben nachlesen können.

Spendenkonto – Empfänger: Heimatverein Eilsleben, Kennwort: Bärburg, IBAN: DE28 8105 5000 3055 0003 73

 

Foto: Hendrik Conradi (von links), Günter Wagener, Günther Lippner und Michael Nolte legen Steine frei.

 

Text und Foto: Hartmut Beyer - Volksstimme

 

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