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Siegerslebens leeres Feuerwehrhaus geht zurück an Eilsleben

Siegersleben, den 17. 02. 2022
Die Gemeinde Eilsleben erhält von der Verbandsgemeinde Obere Aller eine Immobilie zurück: Das Feuerwehrgerätehaus in Siegersleben wird eigentumsmäßig rückübertragen. Das Objekt war als Dienstgebäude der Feuerwehr im Vorjahr aufgegeben worden.

 

Die roten Tore und der Schriftzug über der Eingangstür zeugen noch vom vormaligen Zweck des Flachbaus. Doch längst ist das Feuerwehrgerätehaus am Kirchplatz in Siegersleben leergezogen, das hier bis dato stationierte Fahrzeug (TSF) nach Drackenstedt verlegt worden. Vorangegangen war dem ein umstrittener Beschluss der Verbandsgemeinde Obere Aller im Sommer 2021, diesen Standort der Ortsfeuerwehr Ovelgünne/Siegersleben dauerhaft zu schließen, die Kräfte und Technik der Wehr stattdessen am Standort Ovelgünne zu bündeln.

 

Obere Aller hat keinen Bedarf mehr

Als Folge dieser Entscheidung ist nun auch die eigentumsrechtliche Rückgabe des Objekts an die Gemeinde Eilsleben, zu der Siegersleben als Ortsteil gehört, in die Wege geleitet worden. „Ein Bedarf der Verbandsgemeinde an diesem Objekt besteht nicht mehr“, heißt es dazu in dem entsprechenden Beschluss, „somit kann das Eigentum an die Gemeinde Eilsleben rückübertragen werden.“

2011 war das Gerätehaus im Zuge der Zwangseingemeindung Siegerslebens nach Eilsleben und dem damit verbundenenen Anschluss an die verwaltungsführende Verbandsgemeinde Obere Aller an selbige übergegangen, da die Verbandsgemeinde Träger des Brandschutzes ist. Zehn Jahre danach hatte eine hauseigene Bewertung zur Brandschutzbedarfsplanung (Risikioanalyse) angemahnt, einen der beiden Standorte der gemeinsamen Ortswehr Ovelgünne/Siegersleben aufzugeben, was eine Kontroverse über Aufgaben, Funktionalität und Bedeutung der Feuerwehr auf dem Dorf nach sich zog.

 

Vergebliche Gegenwehr

Trotz heftiger Gegenwehr insbesondere der Siegersleber Feuerwehrmitglieder und auch einiger unterstützender Stimmen im Verbandsgemeinderat fiel letztlich die mehrheitliche Entscheidung gegen Siegersleben. Man folgte damit der Empfehlung der Gemeindewehrleitung Obere Aller, wonach das Objekt in Ovelgünne aufgrund des besseren baulichen Zustands beibehalten werden sollte. In der Begründung zur Abwägung hieß es zudem: „Beide Standorte erfüllen derzeit nicht die personellen Voraussetzungen, um im Einsatzfall mit einem Staffelfahrzeug auszurücken. Von daher ist eine Bündelung der aktiven Kameraden an einem Standort ein gravierender Vorteil für die Aufgabe eines Standorts.“

 

Eventuell inoffizielles Dienstgebäude

Den Beschlüssen zur Rückübertragung folgen nun obligatorische Amtshandlungen. Dazu gehören eine entsprechende Vereinbarung zwischen Verbandsgemeinde und Gemeinde sowie ein korrigierender Eintrag im Grundbuch. „Sobald das abgeschlossen ist, werden wir uns darüber unterhalten, was wir mit dem Gebäude machen“, sagt Eilslebens Bürgermeister Manfred Jordan. Bislang gebe es noch keine konkreten Pläne zur künftigen Nutzung. Laut Jordan wären denkbare Optionen, das Haus als inoffiziellen Treffpunkt der Feuerwehr beizubehalten oder darin ein Depot für den Gemeindebauhof einzurichten.

 

Foto: Aufgegeben: Das Feuerwehrgerätehaus in Siegersleben ist sozusagen von seiner Funktion entbunden worden. Es geht wieder in den Besitz der Gemeinde Eilsleben über. Wie es künftig genutzt wird, ist noch offen.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

Bild zur Meldung: Siegerslebens leeres Feuerwehrhaus geht zurück an Eilsleben