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Futter für die Leseratten in Eilsleben

Eilsleben, den 21. 07. 2018

Eine ganze Reihe von neuen Büchern sind in der Bibliothek Eilsleben eingetroffen. In den nächsten Tagen folgen noch mehr.

 

Die Neuheiten haben in der Eilsleber Bibliothek ein eigenes Regal, in welchem sie den Besuchern präsentiert werden. Etliche von ihnen sind derzeit schon ausgeliehen, kommen aber in den nächsten tagen wieder zurück. „Die Stammleser sind da sehr aufmerksam und entdecken Neues recht schnell“, sagt Mitarbeiterin Viola Brzezinski. „Im Augenblick sind es etwa 100 neue Bücher. In den nächsten Tagen geht die Zahl sicher noch nach oben.“

Mit den Bestellungen geht die Mitarbeiterin auf die Wünsche und Anregungen der Leserschaft ein. So finden sich Werke von Dora Heldt, Ulrike Renk mit dem letzten Teil der Ostpreußensaga, aber auch der lokale Autor Jens-Uwe Nebauer und dessen historische Romane. Auch Erotisches von Erin Watt ist gefragt. Überhaupt bedient die Bibliothek ein breites Spektrum. So finden sich Krimis, Abenteuerbücher, etwas Fachliteratur, Kinderbücher, Romane und Liebesroman-Hefte. Für alles gibt es Interessenten, wenn auch die Zahl der lesenden Kinder größer sein könnte. Die Romanhefte sind übrigens allein bei vier Stammleserinnen sehr gefragt.

„Ich war schon zu Besuch bei den Kindertagesstätten und habe auch Aktionen zum Lesestart der Stiftung Lesen mitgemacht“, berichtet Viola Brzezinski. „Gegenbesuch von der Kindertagesstätte gab es auch. Die allgemeine Resonanz im jüngeren Segment hält sich dennoch in Grenzen.“ Dabei könnten Kinder doch ganz gut in entsprechender Literatur in der Bibliothek recherchieren und das einmal ganz ohne Computer.

Ansonsten ist die Mitarbeiterin, die seit über zehn Jahren hier tätig ist, am Puls der Zeit. „Die Leser wollen Neues“, weiß sie zu berichten. Daher stoßen Neuerscheinungen immer auf großes Interesse. „Jetzt gibt es ja davon eine ganze Reihe“, merkt sie lächelnd an.

Zeit für ihre Besucher nimmt sie sich auf jeden Fall. Schnell wird schon einmal über den Stoff eines Romans gefachsimpelt, die Leser tun ihre Meinung kund und schätzen die Leistungen der Autoren ein. Die persönlichen Eindrücke der Leute sind der Mitarbeiterin wichtig.

In der Bibliothek herrscht ein Kommen und Gehen. Den Donnerstagnachmittag nutzen etliche Bürger, um sich für das Wochenende einzudecken. So freut sich ein Mann aus Druxberge über Krimis von Steven Dunne und Nele Neuhaus. Doris Herzog aus Eilsleben leiht sich drei Bücher aus. „Wir fahren in den Urlaub“, sagt sie. „So 100 bis 150 Seiten schaffe ich am Tag.“ Sie ist seit etwa anderthalb Jahren eine feste Stammkundin und wagt auch einen Blick in die Neuheiten.

Über mangelnden Zuspruch braucht sich die Bibliothekarin nicht zu beschweren, denn schon kommt der nächste Besucher zur Tür herein. Zwischendurch gibt sie auch schon einmal verirrten Wanderern Ratschläge – wie einer Mutter, die einen Spielplatz für ihren Sohn in dem Ort sucht.

Das gehört für Viola Brzezinski zum Alltag und sie ist gern mit Rat und Tat zur Stelle. Da gehört dann auch ein Telefonanruf dazu, der eigentlich für das ebenfalls im Haus ansässige Deutsche Rote Kreuz bestimmt ist.

Die Bibliothek präsentiert auch Buchvorstellungen. So war im März dieses Jahres Kriminalrat Lothar Schirmer zu Gast. „Die Veranstaltung hat im benachbarten Saal stattgefunden“, erinnert sich die Mitarbeiterin. „Sie ist auf eine sehr große Resonanz gestoßen und die Leute waren schon von der Art des Autors sehr angetan und recht amüsiert.“

Am 16. Oktober gibt es eine weitere Lesung mit einem Schriftsteller. Dabei handelt es sich um Wolf Stein, der aus seinem Buch „Der Fährmann“ vortragen wird. Ab demnächst wird die Veranstaltung mit entsprechenden Plakaten beworben. Interessant ist noch ein weiterer Fakt zur Bibliothek, das Ausleihen und auch die Lesungen sind für die Besucher völlig kostenlos. Im Bestand sind ständig etwa 9000 Bücher. „Bei einer Inventur werden es wohl mehr werden“, sagt die die Bibliothekarin mit einem verschmitzten Lächeln.

Als kleine Schätze gibt es auch noch DDR-Bücher. Im Kinderbereich finden sich die Werke von Alexander Melentjewitsch Wolkow, der quasi eine Saga zum „Zauberer der Smaragdenstadt“ verfasst hat. Diese begehrten Kinderbücher waren seinerzeit meist nur unter dem Ladentisch zu erwerben. Bibliotheken, die sie im Bestand hatten, stellten etwas dar. Auch einige der unvermeidlichen Mosaik-Bücher finden sich in den Regalen. Video- und Musikkassetten sind ebenfalls zu entdecken. Interessenten können sich diese sogar mitnehmen, da sie kaum noch gefragt sind.

Geöffnet hat die Gemeinde-Bibliothek nach der Sommerpause wieder zu den üblichen Zeiten. Das ist am Montag von 9.30 bis 13.30 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr.

 

Foto: Stammleserin Doris Herzog aus Eilsleben (links) lässt sich von Viola Brzezinski einige Neuheiten zeigen. Erst kürzlich sind gut 100 neue Bücher in der Eilsleber Gemeinde-Bibliothek eingetroffen.

 

Text und Foto: Christian Besecke - Volksstimme

 

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